Vorträge Workshops Bundeskongress 2025

V1: Was Sie schon immer über Herzschrittmacher wissen wollten / Dr. Martin Rothe, DF3MC:

Implantierte, d.h. in den Körper eingesetzte elektronische Schrittmacher spielen seit über fünf Jahrzehnten eine wichtige Rolle in der Behandlung bestimmter Rhythmusstörungen des Herzens.
In meiner Berufslaufbahn als Chirurg habe ich viele Hundert Herzschrittmacher implantiert. Als Funkamateur begeisterten mich besonders die technischen Details dieser Geräte.
In dem Vortrag werden ich die Bestandteile und die Funktion eines Herzschrittmachers für Technik-Interessierte erläutern und besonders auf mögliche Störungen und Fehlfunktionen eingehen.

 


V2: Jugendarbeit in der IARU / Leon Hellmich, DL3ON:

Youngsters on the Air - Jugendarbeit auf internationaler Ebene  "Youngsters on the Air", kurz YOTA, ist eine Initiative der IARU Region 1.

Unter ihrem Namen werden jährlich Events wie das YOTA Summer camp mit bis zu 100 Teilnehmern organisiert. Auch mit anderen Projekten, wie das "Youth Contesting Program" oder dem "December YOTA Month" werden jährlich hunderte von Youngstern auf der ganzen Welt aktiviert. Leon Hellmich DL3ON wird in seinem Vortrag über internationale Jugendarbeit sprechen und etwas zu den Projekten der IARU Youth Working Group,   sowie anderen internationalen Arbeitsgruppen berichten. Es werden sowohl die Perspektive der Organisatoren, als auch die Perspektive der jugendlichen Teilnehmer näher betrachtet.


V3: Amateurfunk als Begabtenförderung / Prof. Dr. Harald Gerlach, DL2SAX:

Die Förderung von besonders an Technik interessierten Schülern und Schülerinnen ist für den Industriestandortort Deutschland mehr als notwendig. Der aktuelle gymnasiale Lehrplan unterstützt diese Richtung leider nur wenig. MINT-interessiert Schüler und Schülerinnen finden nur wenige weiterführende und ergänzende Angebote. Eine der Möglichkeiten ist die Gründung einer Amateurfunk-AG und die damit verbundene Ausbildung zum lizenzierten Funkamateur. Dies bietet eine hervorragende Kombination aus einer MINT-Förderung und der Nachwuchsgewinnung für den Amateurfunk. Im Vortrag werden Tipps und Erfahrungen aus zurückliegenden Schuljahren vermittelt.

Im Vortrag werden Anregungen und Erfahrungen vorgestellt, mit dem Ziel auch an anderen Schulen solche Arbeitsgemeinschaften einzurichten und sowohl eine Förderung der Schüler für MINT, als auch eine Gewinnung von Jugendlichen für den Amateurfunk zu ermöglichen. Speziell werden Aktivitäten wie Ballonstarts, Kontakte mit der ISS bzw. der Georg-von-Neumayer-Station, Aufbau einer Schulstation usw. vorgestellt. Hierzu finden seit einigen Jahren Lizenzkurse am Robert-Mayer-Gymnasium in Heilbronn durch den OV P05 statt. Der Vortag hat zum Ziel eine Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse und Erlebnissen zu geben und andere Schulen zu ermutigen eine Amateurfunk-AG zu gründen.


V4 - WS6: Miniballons - für 10€ in die Tropopause und zurück / Mika Köching, DL8MIK:

Wetterballone sind mittlerweile relativ weit verbreitet. Sie bieten extrem viele Möglichkeiten und Optionen, kosten aber in der Durchführung nicht selten über 1.000€.

Wenn man allerdings mit einem kleinerem Gewicht und einer geringeren Höhe arbeiten kann, sinkt dieser Preis schnell.

Wettersonden, die von den verschiedensten Wetterdiensten und auch der Bundeswehr gestartet werden, können zu leichten Amateurfunktrackern umprogrammiert werden. Normalerweise sind diese Wettersonden als Einweggeräte konzipiert, weshalb sie vom Finder behalten werden dürfen. Mittlerweile gibt es viele alternative Firmwares für diese Sonden, die viele verschiedene Betriebsarten ermöglichen. Auch wurde bereits ein Protokoll speziell für Wettersonden entwickelt.

In dem zugehörigen Workshop wird dann gezeigt, wie man Wettersonden selbst neu programmiert und entsprechend konfiguriert. Die benötigten Wettersonden werden hierfür zur Verfügung gestellt. Im Anschluss können auch die Teilnehmer selbst einen Ballon füllen und eine Sonde starten. Vom Wetter abhängig wird auch eine leichte Nutzlast mit Bildübertragung gestartet.

Im Vortrag wird über den Aufbau solcher Ballone berichtet und weitere Möglichkeiten gezeigt, wie diese eingesetzt werden oder eingesetzt werden könnten. Auch wird die Umprogrammierung und die rechtliche Situation näher erklärt.


V5: Planungsstand neuer AFu-Satellit / Matthias Bopp, DD1US (AMSAT):

Seit 2018 steht dem Amateurfunk mit QO-100 ein geostationärer Amateurfunksatellit zur Verfügung. Die geostationäre Position bei 25,9° östlicher Länge deckt damit Gesamteuropa, Afrika, kleine Teile von Südamerika, den nahen und mittleren Osten und sogar einen Teil der Antarktis ab.

Durch die verwendeten Up- und Downlinkfrequenzen erlebte der weltweite Amateurfunk einen starken technologischen Fortschritt für die verwendeten GHz-Bänder.
Allerdings besteht durch QO-100 nahezu keine Abdeckung der gesamten IARU Region 2. Hierdurch entsteht der Wunsch einen weiteren geostationären Satelliten über dem Atlantik zu positionieren, der dann Nord- und Südamerika abdecken würde.

Im Vortrag werden die Bestrebungen, die Vorschläge und er aktuelle Planungsstand über die Nutzlasten eines weiteren geostationären Satelliten vorgestellt. Hierzu wird zunächst auf eine optimale Positionierung im Orbit eingegangen. Des Weiteren werden für die Up- und Downlink Frequenzbänder notwendigen Antennenplattformen diskutiert und die generelle Machbarkeit vorgestellt.

Außerdem wird noch auf die weitere Vorgehensweise im Rahmen eines von der ESA geförderten Projektes eingegangen.


V6: Unsere Erkenntnisse nach 20 Jahren Forschung / Paul Reuvers, PE1BXL und Marc Simons, PE1RRT:

Die Enigma ist immer noch eines der am meisten untersuchten Objekte. Die Möglichkeiten, die eine gute Chiffre bietet, und das Knacken dieser Chiffre sind für uns alle immer noch verblüffend. Die Auswirkungen während des Zweiten Weltkriegs sind bekannt, aber es wurden viele neue Hintergründe herausgefunden, einschließlich neuer Enigma-Varianten. 

Wir werden unsere erneuerte Präsentation über Enigma und alle neuen Erkenntnisse, die wir im Laufe der Jahre gefunden haben, vorstellen.


V7: „Das FUTURA-Projekt: Radioastronomie und MoonBounce für Schulen“ /  Dr. Safia Ouazi, DO1OS, Lehrerin in Berlin

Im Januar 2024 haben wir – DO1OS und DB9AS – das FUTURA-Projekt ins Leben gerufen mit den Zielen, Schulen radioastronomische Beobachtungen und Erde-Mond-Erde-Funkverbindungen zu ermöglichen.

Mit der Unterstützung der Wilhelm und Else Heraeus Stiftung und der Firma Sensys reaktivieren wir die ehemalige Erdfunkstelle in Neu Golm. Die zwei Parabolantennen NG01 und NG02, je mit einem Durchmesser von 12m und 11m, arbeiteten bis 1996 im C-Band.

Seit Mai 2024 ist die Antenne NG01 ein Radioteleskop für die Spektrallinie des neutralen Wasserstoffes bei der Wellenlänge 21cm geworden. Die gemessenen Spektren aus der Milchstraße enthalten viele Informationen über die Spiralstruktur und die Dynamik unserer Galaxie.

In meinem Vortrag stelle ich die Entstehung und den aktuellen Stand unseres Projektes vor, sowie auch die Auswertung der Spektren im Unterricht.



WS1: Corner-Light / Mathias Dahlke, DJ9MD:

Der Name „Corner Light“ stammt von der Eigenschaft dieser Lampe die Ecke eines Raumes zu beleuchten und so eine indirekte Beleuchtung herzustellen. An ehesten ist es mit den in den 2010er Jahren häufig in Fernsehern angebotenen Ambiâ Lights. Nur diese Lampe kann noch mehr….
Im Workshop wird solch eine Lampe, deren Möglichkeiten über Smartphone konfigurieren lässt, aufgebaut.


WS2: Das neue AATiS Photonik Projekt: ELiSE Photonic Communicator /  Dr. Karsten Hansky, DL3HRT - Ulrich Pöggel, DL5OAU:

Im Workshop wird das Lichtsprechgerät »ELiSE Photonic Communicator« auf Basis der Platine »ELiSE 2.0 – AS805« aufgebaut. Alle SMD-Teile sind vorbestückt, so dass die Teilnehmer des Workshops nur noch die bedrahteten Bauteile auflöten müssen. Jeder Teilnehmer erhält einen vollständigen Mechaniksatz mit vorgebohrtem Gehäuse, Optik und 3D-Druckteilen, damit er am Ende des Workshops ein funktionsfähiges und sofort einsatzbereites Lichtsprechgerät vor sich liegen hat.

Durch Einsatz eines schmalbandigen Interferenzfilters vor dem Detektor ist das Gerät tageslichttauglich. Bei Sonnenschein können Entfernungen von 1 km … 2 km überbrückt werden.

Im Workshop kann ebenfalls die Lichtbake ELLi (AS815) aufgebaut werden. Die »Einfache LED-Lichtbake« (ELLi) ist ein wichtiges Hilfsmittel für Testzwecke und zum Empfängerabgleich. Es sind nur sieben SMD-Bauteile und sieben Bauteile für Durchsteckmontage einzulöten. Über einen Jumper lassen sich die drei Betriebsarten Morsekennung in FSK, Morsekennung in CW und Dreitonfolge auswählen.

Die Teilnehmer des Workshops sollten einen Kopfhörer mit 3,5 mm Klinkenstecker und 2 Stück 9 V Blockbatterien mitbringen. Ebenso ist ein Fotostativ empfehlenswert, damit die Geräte gleich ausprobiert werden können.


WS3: AS825: Einmal um die ganze Welt – Phoenix, der Stratosphärenflüsterer / Kathrin (DO8ECC) und Jens (DM4JH)!

Haben Sie sich jemals gewünscht, wie in Jules Vernes Roman „Fünf Wochen im Ballon“ die Welt aus luftigen Höhen zu erleben? Mit dem Bausatz AS825 wird dieser Traum Realität!

Phoenix ist ein ultraleichter Ballontracker, der mit nur 5 Gramm Gewicht und optionalen Solarzellen ausgestattet, an einem Folienballon bis zu 12 Kilometer Höhe erreicht. Dort kann er wochenlang schweben und die Erde umrunden. Während seiner Reise sendet Phoenix Daten wie Position, Höhe, Temperatur und Bordspannung über Amateurfunkbänder (20, 17, 15, 12 und 10 m) im Modus 4FSK/WSPR.

Der Aufbau ist minimalistisch: Ein Raspberry Pi Pico, ein kostengünstiges 2-Band-GPS-Beidou-Modul und nur drei zusätzliche SMD-Bauteile werden auf die Phoenix-Platine gelötet. Für die Teilnahme ist eine gültige Amateurfunklizenz (Klasse A, E oder N) erforderlich sowie etwas Übung im Umgang mit SMD-Bauteilen (Größe 805). Außerdem sind folgende Werkzeuge nützlich:

  • SMD-Lötkolben mit feiner Spitze

  • Dünnes Lötzinn

  • Pinzette

  • Laptop für die Ersteinrichtung

Was erwartet Sie im Workshop?
Wir unterstützen Sie bei:

  • Antennenabmessung

  • Löten und Konfiguration von Phoenix

Wenn das Wetter in Goslar mitspielt (kein Regen, wenig Bewölkung), planen wir, einen Phoenix-Ballon gemeinsam auf die Reise zu schicken.

Freuen Sie sich auf ein spannendes Abenteuer mit Kathrin (DO8ECC) und Jens (DM4JH)!


WS4: Farbmischung mit LED / Volker Torgau:

Wie funktioniert additive Farbmischung? Mit Hilfe einer einfachen elektronischen LED-Steuerung auf einer Universalplatine soll die Farbsteuerung in einem Workshop erlebbar gemacht werden. Die Steuerung ist bewusst so einfach gehalten, dass sie mit wenig Aufwand nachgebaut werden kann und sich die Lernenden die Farbmischung selbstständig erschließen können. Was hinter Farbpsychologie wird in einem Vortrag erläutert.


WS5: Offener Workshop: Versteckte Mathematik in Alltag und Natur / Dorothee Mester:

An verschiedenen Stationen werden Themen aufgegriffen, die uns aus dem Alltag bekannt sind, wir uns den mathematischen Hintergrund aber in der Regel nicht bewusst machen. Die Stationen sind aus den Bereichen der Arithmetik, Geometrie, Topologie, Stochastik und Zahlentheorie. Alle Stationen bieten die Möglichkeit, sich selber aktiv mit diesen Phänomenen experimentell auseinanderzusetzen.


WS7: Trigonometrische Geländevermessung - praktisch erlebt / Tom Förster:

In diesem Kurs möchte ich zeigen, wie man mit analogen Messgeräten und trigonometrischen Verfahren ein Gelände kartieren kann. Die Teilnehmer arbeiten in 2er- oder 3er-Gruppen mit einem professionellen Theodoliten, mit dem wir auf dem Tagungsgelände praktisch messen. Wir werden das Verfahren durchführen, das ich mit Schulklassen gehe, wenn ich mit ihnen auf Vermessungsfahrt fahre.

WS8: AS675 Kleinstspannungsdurchgangstester / Wolfgang Förtsch, DK4MZ:

Gängige Multimetern nutzen Testspannung von 1.5 – 2V, die ausreichen, um auch PN-Übergänge in Halbleitern (Diode, Transistoren, ICs) in den leitenden Zustand zu schalten und so einen niederohmigen Durchgang vorgaukeln. Dieser Kleinstspannungsdurchgangstester AS675 legt eine Spannung von 94mV an das Testobjekt an. Dadurch werden nur „echte“ kurzschlußähnliche Verbindungen erkannt und entsprechen akustisch und optisch gemeldet. Der Meßbereich mit Angabe des Widerstands auf der TFT-Anzeige geht bis etwa 1kΩ, eine akustische Ausgabe erfolgt bei Widerständen bis 100Ω. Der Komplettbausatz enthält neben den mechanischen Teilen alle Widerstände, Kondensatoren und Halbleiter als oberflächenmontierbare Bauelemente (SMD) und das Gehäuse.